Tatsächlich trägt Barbara Bach in dem James-Bond-Film “The Spy Who Loved Me” von 1977 ein ähnliches Kleid. Ihres ist allerdings mit echten Swarovskisteinen besetzt, dunkelblau und hat auf dem linken Oberschenkel noch einen Schlitz bis zur Hüfte!
In diesen Video zeige ich euch, wie man aus Jersey ein Kleid an der Puppe drapiert, das ziemlich einfach zu entwickeln ist, jedoch schön genäht und mit den entsprechenden Details auf jeder Party ein echter Hingucker wird.
Im Film habe ich das Kleid ohne Futter entwickelt. Der Jersey, den ich verwendet habe, ist allerdings etwas durchscheinend gegen das Licht. Deshalb habe ich für das abgebildete Kleid noch ein Futter aus dem Oberstoffschnittteil zugeschnitten. Das ist in diesem Fall recht einfach. Wichtig ist, dass der Futterstoff ebenfalls ein Jersey ist, der mit der Elastizität des Oberstoffes vergleichbar ist. Beim Futter gibt man im Umfang normalerweise 2,0 cm dazu. Das habe ich gemacht, indem ich an der hinteren Mittelnaht jeweils 1,0 cm angezeichnet habe. Die Mehrweite, die dadurch am Rückenausschnitt entsteht, ist leicht beim Verarbeiten unterzubringen an den Strecken, die sowieso gedehnt werden müssen. Wenn du das Video geschaut hast, weißt du, welche Stelle ich meine 😉 Am Saum schneidest du das Futter 2cm kürzer als den Oberstoff, damit es nicht unten herausschaut.
Das silberne Paspelband war nicht so leicht zu verarbeiten. Ich habe deshalb eine Menge von Hand genäht! Hier wäre es leichter, ein Paspelband aus Baumwolle oder Mischgewebe oder auch Jersey zu verwenden – das kann man dann komplett mit der Maschine annähen und das geht damit wesentlich schneller. Da mir die Handarbeit Spaß macht, hat es mich nicht so sehr gestört; ich wollte gern ordentlich Glitzer auf dem Kleid haben! Darum auch die Pailletten noch obendrauf – das Ergebnis war es wert!
Wenn man hier andere Farben und Paspelmaterialien verwendet, den Saum vielleicht auch einpaspelt statt diesen hohl anzunähen oder umzusteppen, bekommt man schnell einen ganz anderen Look und im Sommer oder sonnigen Urlaub wird es dann alltagstauglich – naja, vielleicht nicht für’s Büro 😉
Das Wichtigste ist: es muss ein Jersey sein, sonst funktioniert das Kleid nicht in der Passform. Ein vollschräg geschnittener Satin könnte klappen. Probier’s mal aus.
Schreib mir deine Erfahrungen unten im Kommentar.
Herzliche Grüße und weiterhin viel kreative Energie
Deine Evelyn
P.S. Wenn du doch lieber das Schnittmuster fertig kaufen möchtest, dann schau hier: CUSCO Kleid
mathilde jaksch says
Hallo Evelyn.
Das Model Bond Girl hat mir sehr gut gefallen. Ich bin auch gelernte Damen Kleidermacherin, aber bei meiner Lehrausbildung (1963-1966) in der Berufsschule bzw. Lehrstelle wurde diese Technik noch nicht praktiziert. Schnittzeichnen wurde uns nach
Müller & Sohn gelehrt.
Lg. und weiter so tolle Schnitte.
evelyn says
Danke Mathilde,
in meiner Ausbildung habe ich verschiedene Schnittsysteme, vor allem Müller & Sohn sowie Hohnstein kennengelernt. Das Drapieren hab ich mir in der Praxis abgeschaut. Die Kombination von Drapieren und Konstruktion ist für mich ideal, weil man schon eine Vorstellung bekommt von dem was herauskommt.
Herzliche Grüße